ESF-Newsletter Nr. 9 (April 2018)
Sehr geehrte Damen und Herren!
Anbei dürfen wir Sie über aktuelle Ereignisse rund um den Europäischen Sozialfonds in Niederösterreich informieren und Ihnen den 9. NÖ ESF-Newsletter präsentieren.
1. Fit im HandwerkVor kurzem endete der 2. Qualifizierungsdurchgang im ESF-Projekt „Fit im Handwerk“. Somit konnten sich weitere 15 Personen erfolgreich Basiswissen und Fähigkeiten in handwerklichen Berufen aneignen. 4 Personen werden jetzt eine weiterführende Berufsausbildung antreten. 7 TeilnehmerInnen werden ihr Wissen auf einem Transitarbeitsplatz vertiefen und ihre Ausdauer in einem Arbeitsverhältnis trainieren. 3 Personen wechseln auf einen Transitarbeitsplatz in einem anderen Sozialökonomischen Betrieb.
Inhaltlich konnten sich die TeilnehmerInnen im Baubereich wie schon im ersten Durchgang mit der Theorie von strukturellen Elementen im ökologischen Bauen beschäftigen. Die Verarbeitung von nachhaltigen Baustoffen wie Holz und Lehm stand im Vordergrund. Auf der Baustelle „Haus des Lernens“ konnten die TeilnehmerInnen des 2. Durchgangs auch schon den Innenausbau praktisch trainieren, wie etwa Wand- und Fußbodenaufbauten und die Montage von Dampfbremsen.
Im Elektrobereich haben sich die Inhalte des ersten Durchganges bewährt und wurden zu einem Großteil für den 2. Durchgang beibehalten. Aufgrund des Wunsches der TeilnehmerInnen nach vielseitigen praktischen Aufgaben, wurden im 2. Durchgang unterschiedliche Geräte zu Übungszwecken herangezogen wie z.B. das Elektrorad einer Teilnehmerin, die Herstellung von Recyclingprodukten (Wanduhren, Stiftehalter,,...) oder Abbauarbeiten von Elektroinstallationen auf einer Baustelle. Ein weiterer Schwerpunkt war das Arbeiten am und mit Computern. Das Angebot Elektroaltgeräte wiederinstandsetzen zu lassen wird von zunehmend mehr Menschen in Anspruch genommen.
Alle TeilnehmerInnen konnten neben der fachspezifischen Ausbildungen auch ihre Kompetenzen und ihr Wissen für die alltäglichen Herausforderungen erweitern: Neben Schulungen in Arbeitssicherheit und Arbeitsrecht wurden auch Inhalte zu gesundheitlichen und lebenspraktischen Themen vermittelt. Darüber hinaus konnten die TeilnehmerInnen bei Besuchen von Betrieben Vorstellungen zu Möglichkeiten am Arbeitsmarkt gewinnen. Für einen Teil der TeilnehmerInnen mit Migrationshintergrund wurde ein zusätzlicher Deutschkurs organisiert.
Hier ein paar Eindrücke aus dem Projekt „Fit im Handwerk“:
Exkursion StoraEnso/Ybbs
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Schulung Elektro
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Wirbelsäulentraining
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Schulung Bau
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2. B.A.S.I.C. – Beratung, Abklärung, Sprachen, Integration, ChancenDas ESF-Projekt B.A.S.I.C. – Beratung, Abklärung, Sprachen, Integration, Chancen hat zum Ziel marginalisierte Zielgruppen, die eine geringe Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit aufweisen, speziell arbeitsmarktferne Personen mit Migrationshintergrund schrittweise durch Beratung und Betreuung auf den Weg zur Inklusion in das österreichische Ausbildungs- und Arbeitssystem zu begleiten. Nach dem Start im September 2017 konnten schon erste Erfolge erzielt werden. Wir dürfen Ihnen dazu einige positive Beispiele präsentieren: Eine B.A.S.I.C.-Teilnehmerin, die ursprünglich aus Indien kommt, hat in Großbritannien Gesundheits- und Krankenpflege studiert, nachdem sie zwei Jahre als Pflegehelferin gearbeitet hat. Sie ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder. Die Betreuungspflichten teilt sie sich mit ihrem Mann, da es gelungen ist, für sie eine Stelle in Wien als Pflegeassistentin im Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser zu finden. Ein Teilnehmer (Jahrgang 1990, verheiratet, keine Kinder) hat 10 Jahre lang als Schneider im Iran und in Afghanistan gearbeitet. Er wird seit Oktober 2017 im Rahmen des Projekts betreut und begleitet. Im Laufe der Betreuung hat der Teilnehmer erfolgreich den Deutschkurs B1 absolviert. Dabei wurde er durch die im Rahmen von B.A.S.I.C. angebotenen Kommunikationsworkshops sowie der Lernbar im Lernfortschritt unterstützt. Nach dem Deutschkurs hat sich die Projektträgerin itworks gemeinsam mit dem jungen Mann intensiv um einen Job bzw. eine Ausbildung gekümmert. So wurde der Teilnehmer auch mit der Jugendstiftung Integration (JUST Integration) vernetzt. Nach einer Überarbeitung seines Lebenslaufes und dem Verfassen und Verschicken diverser Bewerbungen wurde eine Firma in Wien gefunden, wo er ab Mai mit einer verkürzten Lehrausbildung als Schneider beginnen kann. Ein Teilnehmer (3 Kinder) ist seit November 2017 im Projekt B.A.S.I.C. Er war ursprünglich als Maurergehilfe und Lkw-Fahrer in Syrien tätig. Nach erfolgreicher Deutschprüfung hat die Projektträgerin gemeinsam mit dem Mann im März den Lebenslauf und die Bewerbungsunterlagen neu gestaltet und ihn bei einer Baufirma als Bauarbeiter beworben, die zuvor im Rahmen der Betriebsakquise akquiriert wurde. Das Bewerbungsgespräch verlief erfolgreich und er begann Anfang April 2018 sein Dienstverhältnis. Am 20.02.2018 fand in Vitis unter dem Arbeitstitel „Menschen.Kooperation.Potenziale“ ein Kooperationstreffen statt. Teilgenommen haben regionale Unternehmen, die an der Mitarbeit von asylberechtigten Personen interessiert sind, sowie die Leitung des AMS Waidhofen an der Thaya und B.A.S.I.C. –TeilnehmerInnen. Nach der Information über diverse Förderungsmöglichkeiten seitens des AMS NÖ sowie einer Vorstellung des Projektes B.A.S.I.C. hatten die TeilnehmerInnen die Möglichkeit sich vor Ort bei allen anwesenden Unternehmen zu bewerben. Hierfür wurden vorab Vorstellungsgespräche mit den BeraterInnen der Projektträgerin itworks Personalservice & Beratung gemeinnützige GmbH geübt und mehrere Bewerbungsmappen erstellt. Diese wurden direkt bei den Vorstellungsgesprächen vor Ort ausgehändigt. Derzeit sind noch einige der TeilnehmerInnen bei den anwesenden Firmen im Bewerbungsprozess. Ein Teilnehmer konnte auf diesem Weg bereits erfolgreich vermittelt werden.
3. POLEposition – Perspektive, Orientierung, Lernen, EntwicklungAm 15.02.2018 zogen LR Karl Wilfing und AMS-Landesgeschäftsführer Karl Fakler eine erste Zwischenbilanz für das Projekt „POLEposition“ am Standort von ibis acam in Wien 21.
LR Wilfing betonte dabei, dass eine Unterstützung für Jugendliche, die es besonders schwer haben ganz wichtig ist und POLEposition dabei eine wesentliche Maßnahme darstellt.
Dem Projekt „POLEposition“, einem gemeinsamen Qualifizierungsprogramm von Europäischem Sozialfonds, dem Land Niederösterreich und dem AMS NÖ, kommt dabei die Aufgabe zu, benachteiligte, beeinträchtigte bzw. behinderte Jugendliche und junge Erwachsene sowie asylberechtigte, subsidiär schutzberechtigte und asylwerbende junge Menschen zu unterstützen, um in der Berufswelt Fuß fassen zu können.
Mag. Fakler führte aus, die konjunkturelle Entwicklung der letzten 13 Monate sei zwar sehr erfreulich, trotzdem sind es noch immer über 6.000 junge Arbeitslose zwischen 15 und 25 Jahren zu viel. 40 % davon haben nur oder nicht einmal einen Pflichtschulabschluss. Ohne Lehrabschluss und die Möglichkeit auf Weiterbildung haben sie keine Chance am Arbeitsmarkt. Auch hier setzt das Projekt POLEposition an und bietet die Möglichkeit, Pflichtschulabschlüsse im Rahmen des Projektes zu absolvieren. Den Medien und damit der Öffentlichkeit wurde auch die praktische Arbeit im Projekt präsentiert. So gab es eine Führung durch die Kursräumlichkeiten und einen Austausch mit den TeilnehmerInnen. Anbei einige Eindrücke davon:
Pressekonferenz
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Werkstatt
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Pressekonferenz
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Dr. Martin Eichtinger
Neuer Landesrat für Wohnen, Arbeit und internationale Beziehungen
Dr. Martin Eichtinger ist seit 22.03.2018 Landesrat für Wohnen, Arbeit und internationale Beziehungen. Zu seinen Zuständigkeiten gehören folgende Bereiche:
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- Angelegenheiten der Förderung von Wohnbauten und der Althaussanierung
- Ökologisierung von Gärten und umweltbewusste Lebensführung
- Förderungen im Arbeitnehmerbereich
- Zwischengeschaltete Stelle (ZWIST-EU)
- Lehrlingsbeihilfen
- Koordinierung von regionalen Initiativen
- Aufbauorganisation in den Bereichen Regionalmanagements, Leader und Kleinregionen
- Geschäftsstelle des Landes NÖ für EU-Regionalpolitik
- Verwaltungsbehörde INTERREG AT-CZ
- Genehmigung des Voranschlages und Rechnungsabschlusses des NÖGUS
- Angelegenheiten der Spielautomaten, mit Ausnahme der Glückspielautomatenabgabe
- Grundlagenforschung
- Volkszählung und Statistik.
Nähere Informationen zu seiner Personen finden Sie hier.
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